Sonntag, 27. Februar 2011

Seite 16

"Er passierte eine Bushaltestelle, von deren Seitenverkleidung eine hübsche Frau im Bikini lächelte. Eine weniger hübsche und deutlich ältere Frau saß in der Bushaltestelle und zog an einer Zigarette. Justus, die Bushaltestelle schon einige Meter hinter sich gelassen, blieb in Gedanken bei der Frau auf dem Plakat. Er rief sich noch einmal ihr Aussehen ins Gedächtnis, die gebräunte Haut, die schwarzen Locken, der zu groß geratene Mund, die strahlenden dunklen Augen, die besonders niedlich ausgeprägten Wangen. Er erinnerte sich an einen türkisfarbenen Haarreifen, an das türkisfarbene Bikini-Oberteil, das nach oben raus noch genügend Haut und Wölbung der Brüste erkennen ließ. Außerdem sah er vor seinem inneren Auge das weiße Tuch, das um die Hüfte der Frau gelegt war und die beiden roten Buchstaben, die in der rechten unteren Ecke prangten."

Sonntag, 20. Februar 2011

Seite 15

"Justus nickte sich zufrieden zu und sein Gesicht ließ ein nach innen gerichtetes Grinsen erkennen. Er spürte einen inneren Aufwind, der seine Laufmotivation aufrecht erhielt und ihn gegen den Gegenwind auf der anderen Seite des Sees ankämpfen lassen würde. Bis dahin spulte er seine Schritte gleichmäßig ab. Bis auf die Pferde im Zoogehege gab es um ihn herum keine Bewegung. Für einige hundert Meter war Justus eins mit der Umgebung. Beine, Füße und Asphalt bildeten eine Symbiose und wie selbstverständlich setzten die Schuhe auf dem Untergrund auf und lösten sich wieder von ihm. Dabei schien er über den Boden zu gleiten; es war so, als zöge er mit seinen Füßen die Straße unter sich durch. Er beherrschte die Strecke."

Sonntag, 13. Februar 2011

Seite 14

"Die Sonne stand mittlerweile sehr tief und ein Großteil der Strecke lag nun im Schatten. Die Verbindung von Schweiß, Schatten und Wind hinterließ auf seinen Armen eine unangenehme Kühle."

Sonntag, 6. Februar 2011

Seite 13

"Vor wenigen Wochen sprang ihm ein junger Hund wie verrückt zwischen den Beinen umher, so dass Justus den Lauf unterbrechen musste, um nicht auf das freudige Tier zu treten. Das war natürlich störend, aber Justus freute sich über den rumtollenden Hund, der draußen seine Freiheit genoss und Spaß an seiner Art der Bewegung hatte."