Sonntag, 19. September 2010

Seite 3

"Dann prüfte er mit einem Griff zur Hosentasche, ob er sein Portemonnaie eingesteckt hatte. Das Portemonnaie war da. Justus nahm es heraus und klappte es auf. Er zog mit den Fingern die Karten heraus. Bahncard, Postbank-Karte und Sparkassenkarte. Ja, er hatte sie nach dem Benutzen des Automaten eingesteckt. Er schob die Karten wieder zurück und ließ das Portemonnaie in die Hosentasche gleiten. Mit den Fingern tastete er dabei nach dem Hosentaschengrund und vergewisserte sich so, dass kein Loch in der Tasche war. Außerdem lagerte er das Taschentuch um, so dass das Portemonnaie tiefer in der Tasche lag. Dann fand seine Hand für einen Moment Ruhe auf dem Geländer der Rolltreppe."

Samstag, 11. September 2010

Seite 2

"Die beiden gingen über den Boulevard, auf dem sie einige Menschen überholten und auf dem ihnen einige Menschen entgegenkamen. Zur rechten saß der Mann mit dem Akkordeon, zur linken stand der einbeinige Taubenfütterer. Justus überlegte, ob er den Taubenfütterer hier jemals abends gesehen hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern. Dann blickte er in das Gesicht des Akkordeonspielers. Dieser schaute wie immer freundlich zurück und spielte seine immergleiche Melodie. Ja, wirklich, in diesem Moment wurde Justus klar, dass er selten eine andere Melodie von ihm gehört hatte."

Samstag, 4. September 2010

Romanschnipsel

Ich werde jeden Samstag einen Satz oder ein paar Zeilen (oder beides) veröffentlichen. Das soll mir etwas Druck und Motivation geben voranzukommen. Und vielleicht macht es den einen oder anderen ja etwas neugierig.

sollte ein einzelner Satz kritisierbar sein, nehm ich das natürlich gern an.

der erste Satz von Seite 1 ist bereits veröffentlicht.

erster Satz

"Die Sonne stand nicht mehr so hoch und ließ das Schloss im warmen Rot leuchten. Weiter rechts, auf der schwimmenden Insel, jagten die Kinder ihren langen Schatten hinterher, während die Eltern und Großeltern die letzten Sonnenstrahlen des Tages einzufangen versuchten."