Dienstag, 18. September 2007

Stöckchen Nr. 2

Danke loosy für das Stöckchen. Eigentlich gäbe es ja aktuell jeden Tag was zu schreiben. Aber wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, ist es schon zu lange her oder der nächste Knaller kündigt sich an. Mir fehlt einfach die Zeit mich auszulassen über Internetdurchsuchung, Konvertitenregister und Passagierflugzeugabschuss. Aber man muss sich ja nicht auslassen, zusammengefasst lässt sich einfach feststellen, die Typen, die sowas vorschlagen, haben ein Ding an der Waffel. Nun zum Stöckchen:

Welche drei Speisen und zwei Getränke verbindest du mit deiner Kindheit?

Speisen:

a) Kohlsuppe freitags in der Schulspeisung. Ich habs versucht zu verdrängen. Ohne dieses Stöckchen wäre es vielleicht in den nächsten 10 Jahren geglückt.

b) Birnensuppe von meiner Oma. Einfach lecker. In der Suppe sind Birnen und Mehl-Ei-Klumpen. Toll.

c) Boulette mit Mischgemüse. Heute ein Grund, zu meiner Mutter zu fahren. Ihre Bouletten sind die besten der Welt. Dass man damit Kinder locken kann, hat sie wohl bei ihrer Mutti abgeguckt. Denn auch deren Klopse sind total lecker. Und damit hat Oma ihren Sohn auch ab und zu mal nach Hause gelockt. Er hatte dann nen ganzen Teller im Schrank stehen und keiner durfte ran. Das war gemein. Es sei denn, wir Enkel hatten die Birnensuppe.

Getränke:

a) Die Vanillemilch und die Erdbeermilch in der Kindergartenspeisung. Ich mag nicht dran denken. Passte irgednwie zu Kohlsuppe. Einziger Lichtblick: Am Freitag, wo es die Kohlsuppe gab, gabs zum Trinken Kakao. Auf den hab ich mich wiederum gefreut.

b) Der Kakao bei meienr Oma in Ungarn. Das war haltbare Kakao im Tetrapack. Also einer Packung in Form eines Tetraeders. Der Kakao war lecker. Wir haben immer nen Korb voll von Ungarn anch Haus geschmuggelt. Leider hat den mein Vater auch getrunken. Der trinkt ja sonst keine Milch. Aber den Kakao aus seiner Heimat mussten wir mit ihm teilen.

Natürlich gibts noch mehr. Hier gibts keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hab einfach die ersten Gedanken aufgeschrieben.

Sonntag, 9. September 2007

Unvereinbarkeit von Sender- und Sendungsbewusstsein

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Hamburg (AFP) - Nach Äußerungen über die Familienpolitik der Nazi-Zeit hat der Norddeutsche Rundfunk die Zusammenarbeit mit Ex-Tagesschau-Sprecherin Eva Herman beendet. "Frau Hermans schriftstellerische Tätigkeit ist aus unserer Sicht nicht länger vereinbar mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin und Talk-Gastgeberin", erklärte NDR-Programmdirektor Volker Herres. Am Wochenende hätten mehrere Zeitungen berichtet, Herman habe bei der Vorstellung ihres jüngsten Buches in Berlin den Umgang der Nationalsozialisten mit Werten wie "Kinder, Mütter, Familie, Zusammenhalt" als "das, was gut war" bezeichnet, erklärte Herres.
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achso, verstehe Journalisten dürfen mit Karrikaturen Muslime ärgern und Menschen der Öffentlichkeit in den Selbstmord schreiben (ist bestimmt schon vorgekommen), aber sie dürfen nichts gutes am Nationalsozialismus entdecken. Der Fehler in der Nazizeit war, dass alle die Augen vor der Wahrheit verschlossen haben. Wir sollten diesen Fehler nicht wiederholen.

Wenn der NDR konsequent ist und alle Leute rauswirft, die bereits ein Buch geschrieben haben, dann bleiben nicht viele prominente Fernsehleute (also die, die im TV zu sehen sind) übrig.

Das Fenster zum Tod

Am Dienstag war ich mittags für nen Moment zu Hause, weil ich ein Paket erwartet habe. Es sollten weitere Einrichtungsgegenstände eintreffen. Ja ja, so langsam wirds nett in meiner Wohnung. Ich wartete also, der Paketdienst hatte sich für zwischen 11 bis 13 Uhr angekündigt. Ich war 10:51 in der Wohnung und habe abgewaschen. Informatiker nennen so etwas effizientes Warten. 11:13 muss es etwas gewesen sein, als es anfing heftig zu regnen und zu hageln. Bei unseren CO2-Emisionen wundert mich da auch nichts mehr. Ich schaute mir das Naturspektakel durch die Fensterscheibe an, als ich sah, wie unten der Paketdienst hielt. Wegen des momentanen schlechten Wetters stieg der Fahrer nicht aus. Ich machte das Fenster auf, um mich von der aktuellen Situation zu überzeugen. Ich lehnte mich raus und konnte den ganzen Lieferwagen einsehen. da rührte sich nichts. okay. Da hab ich totales Verständnis für. Schließlich kam er ja super pünktlich, da sollte er den Schauer ruhig abwarten. Plötzlich flog eine Wespe "herein" und setzte sich in die Innenseite meines Fensters. Nun stand ich vor der schwierigen Entscheidung. Sollte ich die Wespe, die ja wahrscheinlich nur Geborgenheit und Zuflucht vor in ihren Sinnen Unwetter suchte, wieder hinaus und damit in den sicheren Tod jagen. Oder sollte ich sie gewähren lassen mit dem Risiko, dass sie weiter in meinen Privatbereich eindringt und mir so zur Gefahr wird. Oder sollte ich sogar einfach das fenster schließen und das liebe Tier auf diesem Wege zerquetschen. Was tun? Zumachen oder rausjagen? Mord oder fahrlässige Tötung? oder nächtliche Angst? Tja, es ist Mut nötig, um die Welt zu verbessern. Ich ließ das Fenster auf. Die Entscheidung war noch keine 5 Sekunden alt, die Wespe kauerte immernoch zitternd in der Fensterinnenseite, da hörte der heftige Niederschlag auf und die Sonne schien. Tja, das war eine Änderung der Gefährdungslage. Ich nahm das Feuiletton der letzten ZEIT und trieb den Eindringling in die Freiheit.

Was ist die Moral von der Geschicht?
Gegenseitige Rücksicht schadet nicht.